Kerstin Eisenreich zu Gast im Vermietungszentrum der WG „Aufbau“ Merseburg eG
„Diese Woche nutze ich auch für eine zweite Runde der traditionellen Sommertour durch meinen Wahlkreis“, erklärte Politikerin Kerstin Eisenreich, die für die Partei Die Linke im Magdeburger Landtag sitzt und zu deren Wahlkreis unter anderem die Stadt Merseburg gehört, als sie am 9. Juli im Vermietungszentrum der Wohnungsgenossenschaft „Aufbau“ Merseburg eG in der Gotthardstraße 42 von den Vorständen Barbara Schneider und Dr. Jutta Walther empfangen wurde.
Stationen der Tour waren bereits die Orte Wünsch, Freyburg und Laucha, anschließend folgten Merseburg, Petersberg und Weißenfels. Im Mittelpunkt der Gespräche vor Ort standen, wie Eisenreich sagte, „die kleinen und großen, die besonderen und systemischen Probleme, Perspektiven und Gegebenheiten von Kommunalpolitik im ländlichen Sachsen-Anhalt…“.
Im Hause der WG „Aufbau“ wurden natürlich die Themen angesprochen, die für die größte Wohnungsgenossenschaft der Stadt Merseburg besonders relevant sind. Zur Einführung erläuterte Vorstandschefin Barbara Schneider den Gästen zunächst die wichtigsten „Eckdaten“ zur Genossenschaft: Wie groß ist der Bestand, wie funktioniert eine Genossenschaft überhaupt, wie viele Mitglieder gibt es, in welchen Stadtteilen befinden sich die Mietobjekte, und auch, wie sich das Grundstück des neuen Vermietungszentrums in der Gotthardstraße 42 von einer jahrzehntelangen innerstädtischen Brache zum heutigen Herzstück der Wohnungsgenossenschaft entwickeln konnte. Danach ging es um Fachthemen.
Die Wohnungswirtschaft sieht sich aktuell mit einer Vielzahl von Herausforderungen und Themen konfrontiert. Dazu gehören Aspekte wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Wärmetransformation, Digitalisierung, bezahlbarer Wohnraum, demografischer Wandel sowie die (Neu)-Gestaltung von Quartieren u. v. m.
Um solche Dinge leisten zu können, bedarf es aber auch der Unterstützung von Seiten des Gesetzgebers. Insbesondere nichtrückzahlbare Fördermittel für die sozialverträgliche Sanierung des vorhandenen Bestands (damit die Mieten fair bleiben können) seien wichtig und Neubau weitaus weniger ausschlaggebend, so die Erfahrungen hier vor Ort. Durchaus lohne sich dann auch die Investition in die alten WBS 70-Plattenbauten aus DDR-Zeit, weil zum Beispiel das Umfeld mit entsprechender, gewachsener Infrastruktur (Straßen, Grünanlagen, Schule/Kita, Krankenhaus etc.) vorhanden und in Takt sei, so B. Schneider. Zuschüsse wären zudem für die Heizungsumrüstung im Sinne der CO2-Reduzierung weiterhin wünschenswert.
Gesprächsthema war weiterhin die aktuelle Müllproblematik im Saalekreis. Die korrekte Trennung von Müll, im Speziellen von Biomüll, bewegt die Gemüter, weil beispielsweise falsch befüllt Mülltonnen nicht bzw. nur gegen höhere Kosten entsorgt werden. Kerstin Eisenreich, die auch Mitglied im Kreistag ist, der wiederum die Abfallentsorgungs- und -gebührensatzung des Saalekreises beschließt, nahm die Hinweise dazu auf.
Im Anschluss an den Besuch bei der WG „Aufbau“ stand die Politikerin zusammen mit Vertretern und Vertreterinnen des Kreisverbands von Die Linke Saalekreis auf dem Merseburger Klia-Platz für Bürger-Gespräche, Anfragen und Anregungen zur Verfügung.